Kursziel:
Dieser Kurs richtet sich an alle TherapeutInnen und TrainerInnen, die mit dem Beckenboden und speziell dem schwachen Bindegewebe ihrer weiblichen Klientel zu tun haben, sowie Hebammen, die Rückbildungsgymnastik anbieten. Die TeilnehmerInnen dieser Fortbildung bekommen einen Überblick über das allgemeine Faszientraining und speziell in Bezug auf den Beckenboden. Sie können damit über das bisherige Verständnis des Beckenbodentrainings hinaus Rat und konkrete Hilfe anbieten.
Lernziel:
Sie lernen Übungen anzuleiten, die speziell das Bindegewebe des Beckenbodens kräftigen. Mit dem Verständnis der Faszienzugbahnen und Aufspannen statt Anspannen wird ein präzises Training möglich, das Patientinnen und Kursteilnehmerinnen sehr positiv wahrnehmen. Damit können Sie therapeutisch mit Frauen arbeiten, die stärkere Beckenbodenbeschwerden haben: Vor allem Senkungen und (reine) Belastungsinkontinenz. Es ist oft möglich, Operationen damit hinauszuzögern oder ganz zu verhindern.
Im Trainingsbereich und im Sport lernen Sie, für Frauen (und speziell den weiblichen Unterleib) gefährliche Übungen durch Übungen zu ersetzen, die einen günstigen Trainingseffekt auf das Beckenbindegewebe haben. Die Übungen sind anstrengend, machen aber unerwarteterweise Spaß und sind mit (langweiligen) klassischen
Anspann-Übungen nicht zu vergleichen.
Hintergrund:
Die Geschichte des Beckenbodentrainings begann mit Harnstrahl-Anhalten und den Kegel-Übungen und hat sich mit dem „Tanzberger-Training“ und vielseitigeren Übungen weiterentwickelt. Trotzdem ist das Verständnis nach wie vor so, dass man Muskulatur trainiert. Schwaches Bindegewebe versteht man als Veranlagung und
Schicksal. Frauen, die nach der Rückbildung noch Probleme haben oder diejenigen,die mit den Wechseljahren (wieder) welche bekommen, haben oft eine starke bis sogar übertrainierte Muskulatur. Die Schwäche betrifft den bindegewebigen Halteapparat des Unterleibs, meist verursacht durch Geburten, Hormonmangel, schwere körperliche Arbeit oder unangepassseljahren (wieder) welche bekommen, haben oft eine starke bis sogar übertrainierte Muskulatur. Die Schwäche betrifft den bindegewebigen Halteapparat des Unterleibs, meist verursacht durch Geburten, Hormonmangel, schwere körperliche Arbeit oder unangepasstes Krafttraining im Sport.
Nach diesem Kurs können Sie vielen (verzweifelten) Frauen weiterhelfen, die mit bisherigen Methoden keinen Erfolg oder teilweise ihre Probleme sogar verschlimmert haben. Sie können jungen Frauen nach Geburten, die vor allem ihre Figur formen wollen, Übungsvarianten beibringen, mit denen sie sich langfristig nicht schaden. Im Trainingsbereich werden Sie erleben, dass die Übungen gut ankommen, weil sie herausfordernd sind, aber sich trotzdem gut anfühlen.
Lehrplan: 30 % Theorie, 70 % Praxis
– Aufbau, Vorkommen, Funktionsweise von Faszien = Bindegewebe im Körper
– Training der Muskulatur versus Training der Faszien
– Die 4 Aspekte des Faszientrainings allgemein
– Die Faszienketten mit Bezug zum Beckenboden
– Übungen, die speziell und richtig dosiert das Bindegewebe des Beckenbodens
trainieren
– Aufbauendes Training oder schädigende Belastung? Ein schmaler Grat
– Faszientraining rund ums Gehen und Laufen
– Der Beckenboden im Sport
Lehrmaterial:
Sie erhalten ein digitales Skript etwa eine Woche vor Kursbeginn.
Dozentin:
Irene Lang-Reeves,
Diplom-Biologin, Körpertherapeutin mit Spezialisierung auf Beckenbodentherapie und -training, Heilpraktikerin, Autorin im GU-Verlag.